Cusco

 

Cusco und Urubambatal

 

 

 

Cusco liegt auf rund 3.500 m und um der gefürchteten Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot etc.) vorzubeugen, haben wir gleich nach dem Check In im Hotel den ersten Coca Tee getrunken und einige Coca Blätter gekaut – wir blieben jedenfalls beschwerdefrei. Am Abend unternahmen wir dann unseren ersten Stadtspaziergang, allerdings sehr gemütlich, denn die Straßen sind einigermaßen steil und bei der dünnen Luft kommt man rasch ins „Schnaufen“.

 

Cusco hat einen ganz speziellen Charm, mit seinen gepflegten Bauten und Plätzen im Kolonialstil, freundlichen, stets hilfsbereiten Bewohnern (derzeit knapp 500.000), gemütlichen Cafes und Restaurants sowie unzähligen kleinen und den überaus gepflegten größeren Innenstadtgeschäften. Jedenfalls hat die Stadt südeuropäischen Flair, allerdings ist es viel sauberer, gepflegter und sicherer (denn an jeder Ecke und in vielen Geschäften stehen freundliche Sicherheitskräfte).

 

Bei der Stadtführung am Nachmittag sind wir dann erstmals in die Inkageschichte eingetaucht und besuchten die wenigen Inkabauten und Plätze in und rund um die Stadt, die von den spanischen Kolonialherrn im 16. Jh. nicht zerstört wurden. Jedenfalls gelang es 200 berittenen, mit Musketen und leichten Kanonen bewaffneten spanischen Soldaten, das 9 Mio. Volk der Inkas zu unterwerfen. Möglich gemacht hat dies neben der Bewaffnung aber einerseits ein genau zu der Zeit herrschender Bürgerkrieg (zwei Stiefbrüder kämpften um die Vorherrschaft im Reich) und der Glaube der Inkas, der die Spanier übermenschlich erscheinen ließ. Cusco war bis 1532 die Hauptstadt des Inkareiches das von Ecuador im Norden über Peru und Kolumbien bis weit nach Chile hineinreichte. Von hier aus führten 24 Inkatrails in alle Regionen des Reiches, versehen mit Versorgungsstationen die im Abstand von jeweils rund 20 km zu finden waren.

 

Nach 2 Nächten in Cusco machten wir uns heute in einer kleinen Gruppe (mit Fahrer, Guide und 3 US-Amerikanern) auf ins Urubambatal. Auf dem Weg dorthin machten wir Station in einer kleinen Webfabrik, wir lernten alle Ausgangsmaterialien (der Wolle von Lamas, Schafen und Alpakas, den rot färbenden Kaktusschildläusen etc.) kennen, konnten Frauen bei ihrer mühseligen Arbeit beobachten und natürlich war auch ein Besuch im angeschlossenen Verkaufsraum nicht zu vermeiden. Jedenfalls ist Beate der Meinung, dass wer ein Land bereist, auch seine Produkte kaufen muss. Ich schätze in Chile werden wir das erste Paket nach Hause schicken, gefüllt mit den warmen Jacken die wir nach der Atacamwüste nicht mehr brauchen werden und wirklich schönen Textilprodukten. Wir besuchten die Inkaruinen in Chinchero und fuhren auf der gesamten Strecke durchs Hochland von Cusco durch ein landwirtschaftliches Intensivgebiet, in dem neben Bohnen und Getreide vor allem Kartoffel angebaut werden. Insgesamt weist die peruanische Sortenliste derzeit 2307 verschieden Kartoffelsorten auf.

 

Der Höhepunkt unserer heutigen Tour war jedenfalls der unvollendet gebliebene Inkabau in Ollantaytambo. Der Terassenaufbau, die Art wie die riesigen Granitblöcke zusammengefügt wurden und die Einbindung der Sonne in die Gesamtarchitektur sind mehr als beeindruckend.

 

Nach einem ausgiebigen Lunch, bei dem wir uns mit den Amerikanern köstlich unterhielten, wurden wir in einem aufgelassenen Kloster einquartiert, aber diesbezüglich lassen wir nur die Bilder sprechen.

 

Den ganzen Tag über konnte ich zahlreiche Äcker besichtigen und am späten Nachmittag dann einen ausgiebigen Ackerspaziergang durch Mais-, Kartoffel-, Bohnen- und Kürbisfelder unternehmen.