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Santiago - Talca

 

Wir starten heute in einen neuen Abschnitt unserer Reise. In der Früh übernahmen wir unseren Mietwagen und mit dem Navi war es nicht allzu schwierig – trotz des sehr dichten Verkehrs in der Millionenmetropole Santiago – den Weg nach Süden zu finden. Die Areale unmittelbar neben den Autobahnen und Schnellstraßen sind auf der knapp 300 km langen Strecke nach Talca fast durchgehend mit diversen – in der Regel äußerst gepflegten – Firmengeländen und Wohnhäusern bebaut. Unmittelbar dahinter erstrecken sich ausgedehnte Produktionsflächen – Gemüse, alle erdenklichen Obstarten, Mais, Saatmais und natürlich Wein, Wein und nochmals Wein. Ohne Bewässerung geht hier gar nichts, die Flüsse kommen von den Anden und durchfluten im wahrsten Sinn des Wortes das ganze Land. Wir haben alle mir bekannten Bewässerungssysteme gesehen, doch damit will ich hier niemand langweilen – aber es wird ein „Farmers special“ kommen, für alle, die auch an Landwirtschaft interessiert sind.

 

Alles hier ist sehr geordnet und wirkt sehr europäisch, die Chilenen sind sehr freundlich und scheinen sehr zufrieden zu sein, befremdlich erscheinen uns allerdings die Einzäunungen um alle Häuser – und sind sie noch so klein – Firmengeländen und natürlich sind auch alle Felder und Saatzuchtstationen (KWS, Limagrin etc.) eingezäunt – macht das Fotografieren nicht unbedingt einfacher.

 

Am Abend sind wir dann auf einer Lodge – einige Kilometer außerhalb von Talca – angekommen. Wir wurden gleich auf Deutsch begrüßt – und auch die Mehrzahl der Gäste ist deutschsprachig. Es ist alles sehr alternativ, das Essen ist ausschließlich vegetarisch (und schmeckt ganz hervorragend). Neben einem Ehepaar aus Graubünden (bewirtschaften 1 h Gemüsebau und vermarkten alles direkt am Wochenmarkt in Chur), sind vor allem viele junge Deutsche Gäste hier. Die aus Deutschland stammende Besitzerin hat uns gefragt woher wir kommen und wollte auf unsere Antwort: „östlich von Wien“ gleich genauer wissen aus welchem Dorf. Dabei stellte sich heraus, dass ihr Mann aus Straßhof stammt und sie Lassee natürlich auch kennt. Die Welt ist klein und wir unterhielten uns – bei einer Flasche Cabernet Sauvignon – köstlich mit der bunt gemischten Runde.