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Dauerregen in der Atacamawüste

 

Wir starten von La Serena bei herrlichem Flugwetter nach Santiago und von dort weiter nach Norden nach Calama, mitten in der Atacamawüste. Die Stadt hat knapp 200.000 Einwohner und ist der zentrale Ort für die zahlreichen Kupferminen der Umgebung. Insgesamt werden in dieser Region mehr als 25% der weltweiten jährlichen Kupferproduktion gefördert. Viele Arbeiter bleiben nur für ihre Schicht (10 oder 21 Tage) hier in dieser unwirtlichen Gegend, jedenfalls geht alle 1,5 h ein Airbus 321 nach Lima. Nach der Landung in Calama fuhren wir dann rund 100 km weiter östlich in die Oasensiedlung San Pedro (rund 3.000 Einwohner) – von hier aus starten die meisten Ausflugstouren zu den Sehenswürdigkeiten der Region.

 

Der Mensch denkt (= informiert sich, plant, schätzt Risiken ein, rechnet mit Unzulänglichkeiten usw.) und Gott lenkt (= die Atacamawüste ist die trockenste Wüste der Welt, es regnet nur an 5 Tagen im Jahr in Summe rund 30 mm – und an 3 Tagen von den 5 Regentagen im Jahr 2018 sind wir hier – und ohne Brücken werden selbst die kleinsten Rinnsale zu unüberwindlichen Hindernissen für die Fahrzeuge hier, die ja an 360 Tagen im Jahr bestens funktionieren). Unser Ausflug zum großen Salzsee auf 4.200 m Höhe wurde ebenso gestrichen wie die morgendliche Tour zum Tatio Geysir auf 4.300 m Höhe – dem höchstgelegenen Geysir der Welt.

 

Heute am Vormittag machten wir eine archäologische Exkursion zu 2 Fundstätten in der näheren Umgebung von San Pedro und jetzt am Nachmittag haben wir erstmals auf dieser Reise mehrere Stunden am Stück ohne Programm.

 

Die Region rund um San Pedro – am gleichnamigen Fluss – ist seit 900 v.Chr. durchgehend besiedelt. Waren es in der Zeit vor den Inkas vor allem die günstigen Lebensbedingungen am Fluss, die erste Nomadenvölker beim Durchzug zum Bleiben veranlassten, waren es unter den Inkas dann die sich hier kreuzenden Inkatrails, die dem Standort eine besondere Bedeutung zukommen ließen. Aber die Inkas unterjochten nicht nur die hiesigen Stämme, sondern überbeanspruchten auch die örtlichen Wasserressourcen. Ab 1.350 n.Chr. versteppte die Region zusehends und heute gibt es lediglich einige kleine Oasen. 1.540 kam dann die Spanier auf ihrer Suche nach den großen Reichtümern der Inkas hierher – denn, ihnen wurde vermittelt: die Reichtümer sind in Chile zu finden, doch nicht Gold und Silber waren bedeutende Reichtümer für die Inkas, sondern Lamas und die holten sie sich tatsächlich aus Chile.

 

PS: Die letzten 7 Bilder sind wegen der Programmänderung leider nicht von uns, sondern von der Website von chile.travel heruntergeladen. Die rund 5.000 m hohen Vulkane östlich von San Pedro sind nur wenige Tage im Jahr in Wolken gehüllt – die Leute hier sind von diesem Anblick ganz begeistert – wir weniger.